Der Batteriepass im Kontext europäischer Regulier­ungen

Der Batteriepass im Kontext europäischer Regulierungen

Standards für eine nachhaltige Zukunft: Normen für Umweltbilanzierung und Innovation

Mit der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Energiespeicherlösungen steht die Batterieindustrie zunehmend im Fokus der Nachhaltigkeitsdebatte.

Der Batteriepass, eine zentrale Initiative der EU, soll Transparenz und Vergleichbarkeit entlang des gesamten Lebenszyklus einer Batterie ermöglichen und ist Teil der europäischen Strategie zur Förderung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Batteriewirtschaft.

Der CO₂-Fußabdruck ist eine der entscheidenden Kennzahlen, die im Batteriepass erfasst und nach internationalen Standards ausgewiesen wird, um die Umweltauswirkungen von Batterien so umfassend und präzise wie möglich zu dokumentieren.

Der Batteriepass und die hervorgehobene Rolle der CO₂-Bilanzierung

Der Batteriepass ist ein Regelwerk, das die Anforderungen zur Dokumentation und Offenlegung der Umweltauswirkungen entlang der Batterie-Lieferkette festlegt.

Der CO₂-Fußabdruck spielt dabei eine herausragende Rolle.

Insbesondere die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks ist fest verankert, da dieser die klimatischen Auswirkungen von Batterien transparent und messbar machen soll. Um diesen CO₂-Fußabdruck international vergleichbar und zuverlässig zu dokumentieren, wird im Batteriepass auf spezifische Normen und Methodiken zurückgegriffen.

Hierfür bietet der Product Environmental Footprint (PEF), welcher auch für andere Umweltauswirkungen zu Rate gezogen werden kann, den Rahmen. Der PEF bewertet die Umweltleistung eines Produkts über alle relevanten Lebenszyklusphasen hinweg. Hierbei schreiben die produktspezifischen Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCRs) genau vor, wie diese Dimensionen für bestimmte Produktkategorien zu berechnen sind, um eine konsistente und vergleichbare Methodik zu gewährleisten.
So sind die PEFCRs für Batterien ein spezifischer Leitfaden, der dafür sorgt, dass die Berechnung der Umweltauswirkungen, insbesondere des CO₂-Fußabdrucks der Batterien, in Übereinstimmung mit den EU-Vorgaben erfolgt.

PEFCRs sind hierbei als produktkategoriespezifische Sammelwerke der Vorgaben zur Berechnung aller relevanten Umweltauswirkungen zu sehen. Sie orientieren sich dementsprechend an bereits vorhandenen und etablierten Vorgaben und spezifizieren diese wo nötig. Im Falle des CO₂-Fußabdrucks basiert die Berechnung auf der bereits etablierten EN ISO 14067.

Vergleich Batteriepass, CO2-Fußabdruck und PEF

Der CO2-Fußabdruck als Schnittstelle der Anforderungen des PEFs und des Batteriepasses.

Können sich diese Vorgaben noch ändern?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass der gesamte Rahmen des Batteriepasses noch von der EU verfeinert wird, und wir uns aktuell noch in einer Übergangsphase befinden. Diese wird der EU helfen, erste Daten zu sammeln und die neuen Regularien dementsprechend anzupassen. Es ist geplant, dass die Berechnungsanforderungen für den Batteriepass in Form weiterer PEFCRs ab 2026 weiter präzisiert werden. Die Anforderungen an die CO₂-Berechnung könnten dann an die Fortschritte in der PEF-Methodik angepasst werden, um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen in die Berichterstattung zu integrieren. Jedoch ist nicht zu erwarten, dass sich die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks maßgeblich verändern sollte, da eine inhaltliche Verbindung zur ISO 14067, ISO 14044/40 essenziell für die internationale Vergleichbarkeit und Standardisierung ist.
Darüber hinaus steht die Etablierung von Mindestanforderungen für den CO₂-Fußabdruck noch aus, was ebenfalls ab 2026 verpflichtend werden könnte.

Der Batteriepass wird ein zentrales Instrument zur Förderung der Transparenz und Nachhaltigkeit in der Batteriewertschöpfungskette sein. Mit der Integration von PEF, PEFCR und ISO 14067 schafft er eine standardisierte Basis zur Messung und Berichterstattung der Umweltauswirkungen von Batterien. Die CO₂-Fußabdruckberechnung nach diesen Normen wird Unternehmen dabei helfen, ihre Emissionen in jeder Lebenszyklusphase zu erfassen und gezielt Maßnahmen zur Reduktion einzuleiten.

Nina Thalberg

Nina Thalberg

Senior Projekt Manager

Als Senior Projekt Managerin bei Telusio ist Nina die Expertin zu allen Fragen rund um die Kohlenstoffbilanzierung. Bereits mit ihrem Studium hat sie sich auf nachhaltiges Konsumentenverhalten spezialisiert, und Ihr Ziel ist es nun, diese Themen nicht nur in der Praxis umzusetzen, sondern auch Aufmerksamkeit und Verständnis mithilfe wissenschaftlicher Beiträge zu schaffen.

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