Corporate Carbon Footprint (CCF)

Der Corporate Carbon Footprint

Telusio Insights

Was ist der Unterschied zwischen Product und Corporate Carbon Footprint?

Product und Corporate Carbon Footprint im Vergleich

Der Corporate Carbon Footprint (CCF) zeichnet die gesamten CO2-Emissionen eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum hinaus aus. Im Gegensatz hierzu konzentriert sich der Product Carbon Footprint (PCF) auf die Bewertung der Umweltauswirkungen eines bestimmten Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg, von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Transport, die Nutzung bis hin zur Entsorgung.

Corporate Carbon Footprint

Was ist der Corporate Carbon Footprint?

Die EU hat ehrgeizige Klimaziele gesetzt und verlangt von Unternehmen verstärkt Transparenz in Bezug auf ihre Nachhaltigkeits- und Klimaleistung. Dies wird mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vorangetrieben, welche von Unternehmen die Offenlegung klimabezogener Informationen erfordert. Der Corporate Carbon Footprint (CCF) ist ein integraler Teil dieser Offenlegung, da er den CO2-Fußabdruck des ganzen Unternehmens abbildet. Die Berechnung kann dabei helfen, Emissionsquellen im Unternehmen zu finden und hierdurch gezielte Maßnahmen zur Emissionsreduktion ermöglichen.

Die CSRD verwendet europäische Standards für die Berichterstattung, die als European Sustainability Reporting Standards (ESRS) bekannt sind. Der Standard zum Thema Klima (ESRS E1) spezifiziert, welche klimabezogenen Informationen im Rahmen des Corporate Carbon Footprints (CCF) offengelegt werden müssen, darunter detaillierte Kennzahlen zu den Emissionen in den Scopes 1 und 2, sowie zu den relevanten Scope 3-Kategorien (up & downstream). Weitere Informationen zu den Scopes in der Kohlenstoffbilanzierung können Sie in unserem Artikel zum GHG Protocol finden.

Ab dem 01. Januar 2024 sind Unternehmen von öffentlichem Interesse mit über 500 Mitarbeitern verpflichtet, nach CSRD-Richtlinien nachhaltigkeitsbezogene Informationen offenzulegen. In Zukunft werden auch weitere große Unternehmen, börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Unternehmen aus Drittstaaten dieser Berichtspflicht unterliegen. Laut Schätzungen des Deutschen Rechnungslegungs-Standards Committee e.V. wird die Anzahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland bis 2027 voraussichtlich von rund 500 auf etwa 15.000 steigen.

Aber auch Unternehmen außerhalb der CSRD-Berichtspflicht müssen sich auf verstärkte Anfragen ihrer Kunden oder Lieferanten nach klimabezogenen Kennzahlen einstellen. Die Erfassung des Corporate Carbon Footprints (CCF) kann dabei helfen, solche Anfragen zu beantworten. Falls eine gesamthafte Berechnung aller relevanten Emissionen eines Unternehmens noch nicht möglich ist, kann eine Berechnung auf Produktebene (PCF) helfen, interne und externe Transparenz zu schaffen.

Welche Standards müssen bei der Berechnung des Corporate Carbon Footprints berücksichtigt werden?

Für die Berechnung des Corporate Carbon Footprint (CCF) stehen Unternehmen verschiedene Standards zur Verfügung. Das Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard ist am weitesten verbreitet. Die ISO 14064-1 enthält ebenfalls Prinzipien und Anforderungen für die Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene.

Beide Standards können grundsätzlich zur Erfüllung der CSRD-Anforderungen genutzt werden. Unternehmen, die sich für die ISO 14046-1 entscheiden, müssen jedoch einige Berichtsanforderungen gemäß dem Greenhouse Gas Protocol erfüllen, beispielsweise in Bezug auf die Systemgrenzen und die Angabe der Scope-2 Emissionen. Daher spricht viel dafür, den Greenhouse Gas Protocol als Bilanzierungsstandard zu wählen.

Spätestens seit der Novellierung der CSRD-Richtlinie im letzten Jahr stehen neben Scope 1 und 2 nun auch Scope 3-Emissionen vermehrt im Fokus. Viele Unternehmen stehen hierbei jedoch vor einer Herausforderung, oft sind Daten nur begrenzt verfügbar.


Um sich den gesamten Scope 3 Emissionen anzunähern, macht die Berechnung der Emissionen in Scope 3.1 (Eingekaufte Güter und Waren) Sinn, da diese oft einen Großteil der Emissionen ausmachen. Hierzu kann die Berechnung der Emissionen auf Produkt-Ebene (PCF) zu Rate gezogen werden.


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